Failure

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Wie gehe ich mit Fehlern um, wurde ich diese Woche von einem Assistenzarzt gefragt. Schwierig, macht man sich zuviele Gedanken und nimmt jeden Patienten mit nach Hause, kann das auf die Dauer große Auswirkungen sowohl auf das Privatleben als auch das Berufsleben haben. Reflektiert man sein Handeln aber überhaupt nicht…dann stellt man sich besser drauf ein nie ein guter Chirurg zu werden.

Wie immer muss man die richtige Balance finden: sein Handeln reflektieren und seine Fehler erkennen, aber auch Dinge abzuhaken, damit sie einem nicht im schlimmsten Fall das Vertauen in die chirurgischen Fähigkeiten nehmen.

In jedem Stadium des Chirurgendaseins ist es wichtig sein Handeln zu reflektieren und zu überlegen warum man etwas macht. Routine ist wichtig, aber manchmal sollte man auch über den Tellerrand hinausschauen.

Aber was, wenn man nun wirklich einen Fehler gemacht hat? Und das wird irgendwann passieren. Als erstes muss man analysieren, was überhaupt falsch gelaufen ist, als nächstes sollte man nicht jemand anderes dafür verantwortlich machen (häufig muss der Patient herhalten, aber auch gern die Anästhesie oder der Assistent), sondern darüber nachdenken, was man das nächste Mal anders/ besser machen kann. Es ist auch kein Zeichen von Schwäche den Fall mit einem Kollegen zu besprechen und ihn nach seiner Meinung zu fragen. Wichtig ist auf jeden Fall den Fall abzuhaken, auch wenn die Lösung manchmal „Schicksal“ lautet, denn ansonsten kann es sein, dass man in einer ähnlichen Situation an seinen Fähigkeiten zweifelt. Das sollte man in der Chirurgie jedoch nie, denn wichtig ist es sowohl seinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, als auch seine Grenzen zu kennen.

Am Anfang meiner Ausbildung wurde mir einmal gesagt: du darfst jeden Fehler einmal machen, allerdings darf es kein zweites mal passieren.

Da ist was dran, auch wenn ich heute denke, ich muss nicht alle Fehler selber machen um daraus zu lernen. Denn auch aus den Fehlern anderer kann man eine Menge für sich rausziehen.

Failure

How to cope with failure was a question one of the junior surgeons asked me today. Difficult….caring and worrying too much can have an enormous impact both on your private and professional life. Not to care and reflect at all….prepare to be a bad surgeon.

As always you have to find the balance: where you reflect and recognize your mistakes, but not taking every patient home with you and let him destroy your confidence in your surgical skills.

At every stage of your professional life it is important to reflect what you are doing and why you are doing it in a certain way as well as thinking outside your box, if there are other, maybe better ways of doing it. Routine is important but having a glimps now and then what else is out there can help.

But what if you´ve done something wrong…you made a mistake. It will happen! First you have to realize, what has gone wrong, but the next thing is not to blame someone else (most of the times the patient, the anaesthesist, the assistant) but to ask yourself, what can I do differently the next time. What can I do to prevent it. It is no sign of weakness to ask someone to help you thinking it through. It is important that you find a solution, even if it is „fate“ at the end to round it up. Otherwise you will find yourself in a similar situation not believing in yourself and your skills. And that is an important factor in surgery, believing in yourself as well as knowing and respecting your limits.

As I started my surgical career I was once told: you can make a mistake once, but you can´t make it twice!

There lies some truth in it, even though I am thinking now, that you don´t have to make a mistake someone else has already made. You can learn from you own mistakes as well as from others.

3 Gedanken zu “Failure

  1. Zu deinem Beruf gehört auch viel Mut. Aber wir sind alle froh, wenn ihr eine offene Fehlerkultur verfolgt. Wenn du einen Fehler machst stirbt vielleicht jemand. Wenn ich etwas übersehe explodieren die Kosten, oder Kunden werden verärgert.

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    1. Das stimmt, unsere Komsequenzen sind meist weitreichend, aber das gehört nunmal dazu. Leider konnte ich heute mal wieder an einem meiner Kollegen eine solche Ignoranz bezüglich seiner Fehler beobachten, dass einem fast die Hutschnur platzt. Aber jetzt hab ich erstmal ein freies Wochenende 🙂 ….

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