Ich habe vor ein paar Wochen einen Artikel in der Welt online über die Generation Y (http://www.welt.de/icon/article133276638/Warum-die-Generation-Y-so-ungluecklich-ist.html) gelesen, der mich immerhin so sehr beschäftigt, dass ich immer noch drüber nachdenke….
Es geht um die Ansprüche und Erwartungshaltung der Generation Y zu der ich auch gehöre. Darum, dass diese Generation von Ihren Eltern gesagt bekam, du bist was besonderes und du kannst alles schaffen und werden was du willst. Dadurch baut sich bei uns eine Erwartungshaltung auf, die uns nicht glücklich werden lässt, da Glück = Realität – Erwartung. Da wir also alle denken, dass wir etwas besonderes und außergewöhnlich sind, sind unsere Erwartungen größer als die Realität, d.h. das Glück geht in den Minusbereich.
In dieser Generation glaubt jeder, dass er etwas besonderes ist und wenn ich ehrlich bin ich irgendwie auch. Aber was, wenn ich das nicht bin? Kann eine ganze Generation besonders sein? Also sind meine Erwartungen größer als die Realität und werde ich daher unglücklich?
Also sind wir dem Streben nach Höherem verdammt ohne es je zu erreichen?
Fakt ist, ich war nie ein Überflieger, gut in der Schule, aber nie im 1,0er Bereich, viele Hobbys und Interessen. Talentiert am Klavier, aber nie so, dass es zu Jugend musiziert gereicht hätte. Gut im Volleyball, aber auch da weit weg von irgendwelchen Kadern. Ich machte alles was Spaß macht, aber doch zu faul um etwas außerordentlich gut zu können. Im Studium genoss ich das Studentendasein, meine Auslandsaufenthalte und schaute, dass ich das ganze in der Pflichtstudienzeit von 6 Jahren schaffte, denn gegen Ende nervte es schon, dass man nichts selbst entscheiden durfte. Dann die Facharztausbildung, in der Mindestzeit von 6 Jahren und vollem OP-Katalog, weil ich es mir in den Kopf gesetzt hatte und auch hart dafür gekämpft hatte. Und dann? 1,5 Jahre später die Oberarztstelle mit all ihren neuen Herausforderungen und Aufgaben. Und jetzt? Was kommt nun? Ich traf letztens auf eine Juristin in meinem Alter, die mir erzählte, sie habe karrieretechnisch jetzt alles erreicht und war damit zufrieden. Aber die Vorstellung mit Mitte 30 mein Karriereendziel erreicht zu haben macht mir Angst. Es gibt operativ noch soviel zu lernen, soviele abgefahrene OP´s durchzuführen und auch was die Größe meines Verantwortungsbereiches anbelangt, hoffe ich, dass es noch weiter geht….MUSS es noch weiter gehen.
Doch was, wenn ich dem Trugschluss der Generation Y aufsitze, dass ich alles schaffen kann, dass ich im Stande bin Großes zu leisten, was wenn das alles war!?!
Und bislang fühle ich mich keineswegs unglücklich. Ich mag im Großen und Ganzen mich und mein Leben. Doch falle ich dann später umso tiefer?
Leider wurde in diesem Artikel kein Rezept mitgeliefert, wie man damit umgehen soll, dass man denkt sein Gras muss grüner und mit Blumenwiese sein. Daher habe ich beschlossen einfach weiter glücklich zu sein und mein Leben weiterzuleben ohne große Gedanken über irgendwelche Formeln zum Glück.
In diesem Sinne spazieren wir einfach weiter alle zusammen auf der Blumenwiese ;-).
Generation Y
I recently read an article about GYPSY´s (Generation Y Protagonists and Special Yuppies) I can´t stop thinking about…
It was about the needs and expectations of GYPSY´s to which I belong too. How they think their grass is greener AND with flowers AND they are riding a unicorn.
This generation was always told by their parents, that they are something special, that they can achieve whatever they want in life building up huge expectations of life leading to unhappiness. As happiness = reality – expectations. With our expectations being so huge we have to fail while our expectations exceed reality.
In this generation everyone believes he/she is special and if I am honest me too. But what if I am not? Can a whole generation be special? So, do exceed my expectations reality? Will I be unhappy?
The fact is, I was never an over achiever, good in school, but never in the A+-range, many hobbies and interests. Talented in playing the piano, but never ambitious enough to compete. Good in volleyball, but far from any squads. I did everything I liked but was too lazy to be extraordinary .
During my studies I enjoyed the student life, my stays abroad and tried to get it done in the minimum time required. Thereafter I worked for my board certification in surgery, which I managed to get in 6 years (average is 9 years), because I got it into my head and fought hard for it.
And then? 1.5 years later, the consultant postition with all its new challenges and tasks. And now? What comes next? I recently met a lawyer at my age, who told me that she had professionally achieved everything she could and was satisfied.
But the idea of being at the endpoint of my career at 34 scares me! There is still so much to learn, so many grand surgeries to perform and also with regard to the size of my responsibility, I hope there’s more …. there MUST be more.
But what if that is just the fallacy of my generation?
And yet I feel by no means unhappy. Overall I like me and my life. But does that mean I fall even deeper?
Unfortunately there was no recipe included in the article on how to ride that unicorn. Therefore, I simply decided to continue being happy and living my life without much thought of any formulas for happiness.
Therefore, let´s ride our unicorns together ;-).